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Marienkirche, Würzburger Straße 15

Bei der Eingliederung Uffenheims in das Königreich Bayern 1806 gab es zunächst keine Erfordernisse für ein katholisches Gotteshaus. Die wenigen katholischen Gläubigen mussten zum Gottesdienst nach Rodheim.

Erst als Ende des 19. Jahrhunderts die Zahl der Katholiken auf ca. 100 angewachsen war, dachte man über den Bau zunächst eines Betsaales neben der Oberamtskanzlei am Schlossplatz, später dann über einen Kirchenneubau nach.

Die Grundsteinlegung am 02.04.1892 erfolgte durch Pfarrer Will. Der Architekt war Herr Strebel aus Windsheim. Erzbischof Dr. Josef von Schork weihte die Kirche am 25.10.1893 „In Honorem Sanktae Mariae“.

Die im Nordosten an die Apsis angebaute Sakristei wurde in den 1950er Jahren erweitert und in ihrem nördlichen Anteil unterkellert. Im Boden der Sakristei befindet sich noch eine Senkgrube zur Verbrennung von Sakramentalien wie z.B. Chrisam (Salböl), geweihte Kerzen, Palmen, Kreuze und Skapuliere, die nicht mehr benutzt werden können.

Nach dem Bau der Marienkirche 1893 bestand hier seit 1904 eine Kuratie, d. h. der Pfarrer von Rodheim konnte hier am Wohnort der Gläubigen den Gottesdienst abhalten.

Das vormalige Schmiedeeisentor der Einfriedung wurde bei der Verbreiterung der Würzburger Straße abgebaut und als Friedhofseingangstor zur Verfügung gestellt (Ornamentik mit Rose und Rankwerk am Friedhofsgitter vergleichbar der Ornamentik des Kirchenportals).

Nach dem WK II wurden durch die Vertreibung aus dem Osten zahlreiche Katholiken in Uffenheim ansässig. Der Platz in der Marienkirche reichte nicht mehr aus, so dass der Bau der Herz Jesu Kirche im Jahr 1964 unter Pfarrer Friedrich Naßwetter in der Innenstadt notwendig wurde. Zuvor wurde 1956 die Kuratie unter Pfarrer Ebensberger und Kaplan Friedrich Naßwetter zur Pfarrei heraufgestuft.

Mit der Erstellung der Herz Jesu Kirche wurde der Gottesdienst in der Marienkirche eingestellt, lediglich zu den Maiandachten wird die Kirche für katholische Gläubige geöffnet.

Der neuromanische Backsteinbau mit ungegliedertem, einschiffigem Langhaus von 1893 (aus der Gründerzeit, wie diverse weitere Backsteingebäude in Uffenheim) steht heute unter Denkmalschutz. Eine Renovierung der Kirche erfolgte 2002.

Das Kirchenportal besteht aus Holz mit eisernen Beschlägen von Rosenmotiven, die auf Maria als Patrozinium der Kirche hinweisen. Die Rose ist das Sinnbild für das sich ewig erneuernde Leben.

Die Türgriffe stellen zwei Engel dar. Darüber befindet sich ein bunt verglastes Rundbogenfenster.

Altarraum
Empore
Hochaltar

Innenausstattung:

Der Innenraum besteht aus einer Apsis (Altarraum), einem Mittelgang mit je 10 Bänken für ca. 140 Sitzplätze und der Empore mit der Orgel.

Im Altarblock befinden sich die Reliquien des Hl. Felix, des Hl. Justinus und der Hl. Julia. Die Front des Blockes ziert in der Mitte das Zeichen „Maria Regina“ (Maria Himmelskönigin), eingerahmt von je einer Rosenblüte.

Der goldfarbene Tabernakel ist verziert mit Ähre und Traube, den Symbolen für Brot und Wein. Bei geöffneten Flügeln zeigen sich zwei vergoldete Erzengel.

In der Mitte über dem Tabernakel befindet sich die Gottesmutter     Maria mit Krone und Zepter. Auf dem linken Arm hält sie das Jesuskind in einem Silberkleid mit Goldborte. Als Insignien hält das Jesuskind in der linken Hand die Weltkugel mit dem Kreuz.

Auf der linken Seite des Hauptaltars figürliche Darstellung von Kaiser Heinrich II. mit einem Modell des Bamberger Domes von 1012. Er ist der Begründer des Bistums Bamberg im Jahre 1007, und er wurde 1146 heiliggesprochen.

Ihm gegenüber rechts seine Gemahlin Kunigunde von Luxemburg mit dem Modell einer der zahlreichen in Franken vorhandenen Kunigundenkapellen in der rechten Hand. Sie wurde im Jahre 1200 heiliggesprochen.

Über dem Hochaltar das Auge des Heiligen Geistes.

Im Bereich des linken Chorbogens, unterhalb des ewigen Lichtes, befindet sich die Schmuckikone der rumänisch orthodoxen Kirche.

Direkt im linken Chorbogen der Heilige Joseph. Er trägt ein blaues Unterkleid und einen rotbraunen Überwurf. Seit der Barockzeit wird er mit Jesus auf dem Arm dargestellt. In der rechten Hand trägt er eine Lilie, dem Symbol der Reinheit und Hingabe an Gott.

Ihm gegenüber, im rechten Chorbogen, sehen wir eine Darstellung des Heiligen Aloisius von Gonzaga im Gewand eines Diakons mit Kreuz und Lilienstängel. 1585 verzichtete er zu Gunsten seines Bruders auf seine Rechte als Erstgeborener und trat dem Jesuitenorden bei.

Die Krankenpflege und das würdige Begräbnis Armer lagen im sehr am Herzen. Diese intensive Sorge führte zu seiner Pesterkrankung, der er im Alter von 23 Jahren erlag.

Langhaus:

Auf der linken Westseite eine Madonna (Maria Mutter Gottes) mit Rosenkranz. Sie trägt ein hellrotes Kleid und einen hellblauen Überwurf.

In der Mitte der Südseite eine Statue des Heiligen Antonius von Padua. Er ist dargestellt im Habit eines Franziskanerpriesters, in der linken Hand ein Buch haltend auf dem das Jesuskind sitzt. In der rechten Hand die weiße Lilie als Sinnbild der Reinheit. Der Heilige Antonius wird gerne angerufen, um einen verlegten Gegenstand wieder zu finden, ist also der „Patron der Schlamper“.

In der Südostecke eine Pieta. Dies ist die Darstellung Marias als Mater Dolorosa (Schmerzensmutter) mit dem Leichnam des vom Kreuz abgenommenen Jesus.

In der Mitte der Nordseite ein Kruzifix, weiter westlich davon befindet sich   die Kanzel mit  Schalldeckel von Krone und Kreuz bekrönt.

An der rechten Westseite eine Herz-Jesu-Darstellung mit grauem Kleid und rötlichem Überwurf. Das durchbohrte Herz des Gekreuzigten wird in der katholischen Spiritualität als Quelle der Sakramente betrachtet.

Die Orgel ist datiert auf 1893, erstellt von der Fa. Steinmeyer in Oettingen. Sie verfügt über ein Manual und acht Register. An der rechten Seite befindet sich der Blasebalg mit Fuß-Pedal, womit im Falle eines Stromausfalls Luft geschöpft werden konnte.

Im ca. 28 Meter hohen Turm hängt  noch die Margaretha-Glocke (im Grundton es), die schon beim Bau der Kirche mit angeschafft wurde und welche die Konfiszierungen in beiden Weltkriegen überdauert hatte, da sie die jeweils kleinste Glocke war. Sie trägt die Umschrift: „St. Margaretha ora pro nobis!“ (St. Margaretha bete für uns!) und ein Bildnis der Heiligen.

Von den ursprünglich drei Glocken wurden im 1. Weltkrieg die beiden größeren zu Kriegszwecken verwendet. Die um 1930 angeschafften neuen Glocken ereilte im 2. Weltkrieg das gleiche Schicksal. Die zwei nach dem 2. Weltkrieg wiederum neu angeschafften Glocken wurden nach dem Neubau der Herz Jesu Kirche im Jahre 1964 in den dortigen Glockenturm verbracht.


2018 feierte man in der Kirche die 125-Jahrfeier des Kirchenbaus.

Seit dieser Zeit 2018 nutzt auch die rumänisch-orthodoxe Kirche das Gotteshaus. Sie hält jeden Sonntagvormittag einen ca. dreistündigen Gottesdienst mit 30 bis 40 Gläubigen. Ihr Sprengel umfasst neben Uffenheim auch die Gläubigen aus Rothenburg, Bad Windsheim und Ansbach.

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