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Ansbacher Tor

Ein Baujahr des Turmes lässt sich nicht mit Sicherheit bestimmen. Ein Schwellbalken im obersten Turmgeschoss wurde dendrochronologisch auf das Jahr 1488 (+/-2 Jahre) datiert. Die darin noch sichtbaren Zapfenlöcher und schrägen Ausblattungen lassen den Schluss zu, dass dieses Geschoss ursprünglich aus einer Fachwerkkonstruktion bestand. Darunter befand sich ein kreuzgewölbter Raum, dessen Eckauflager („Dienste“) noch sichtbar sind.

Mit „Dienst“ wird im Zusammenhang mit der romanischen und insbesondere der gotischen Architektur eine vergleichsweise schlanke Viertel-, Halb- oder Dreiviertelsäule bezeichnet, die einem Pfeiler oder einer Wand scheinbar vorgelagert ist.

Im Tordurchgang sind noch die gotischen Bögen der Bauzeit sowie Angelsteine für die Toraufhängung zu sehen. An der Außenseite befindet sich ein Rundbogen unter  der „Eckbarbakane“, die um das Jahr 1600 erstellt worden ist.

Barbakane“ ist ein dem Tor einer spätmittelalterlichen bzw. renaissancezeitlichen Stadtmauer vorgelagertes Verteidigungswerk. Die in klassischer Baumanier meist runde Bauform diente als Kanonenbastion ohne Vorzugsrichtung für das Richten der dort frei aufgestellten Kanonen. Damit waren die Flanken einsehbar und auch bestreichbar.

Das bedeutet, dass diese Bastion ehemals oben offen war und das heutige Fachwerkgeschoss erst in der Barockzeit aufgesetzt wurde.

Das Mauerwerk der Turmecken besteht aus Schilfsandstein, die Buckelquader sind typisch spätmittelalterlich. Ansonsten ist das Muschelkalkmauerwerk verputzt. Die Stabilität wird durch Zugstangen (überkreuzte Maueranker) und verzahnte Steine erhöht.

1746/47 erfolgte der Ausbau des Obergeschosses im Turm.

Die Turmhöhe bis zur Kugel beträgt 32,50 m. Der Turm ist nicht öffentlich begehbar. Die Dachgauben für die zwei früheren Turmuhren wurden 1970 entfernt. Die Glocke wurde bereits 1946 auf den Turm der Spitalkirche verbracht, wo sie sich noch heute befindet. Die Glocke auf dem Ansbacher Tor wurde durch eine  nicht funktionsfähige Attrappe aus verzinktem Blech ersetzt.

Der stadteinwärts linksseitige Anbau stammt von 1732.

Er wurde als „Spitalscaserne“ für Invaliden und in preußischer Zeit von 1792 – 1806 als Husarenkaserne genutzt. Ab 1834 diente er als Stadtkrankenhaus, später wohl auch als Armenhaus.

Vorher stand an gleicher Stelle, nach den Mauerresten zu schließen, ein Zwinger, um Kanonen aufstellen zu können. Der „Zwinger“ reichte bis zum Folterturm.

Ein „Zwinger“ ist ein zwischen zwei Wehrmauern gelegenes offenes Areal, das der Verteidigung dient. Zwingeranlagen wurden im Mittelalter und in der frühen Neuzeit als Verstärkung von Stadtmauern errichtet.

Hinter der jetzt zugemauerten Türe in der Tordurchfahrt befanden sich früher die Geschäftsräume folgender Firmen in chronologischer Reihenfolge:

  • Glas- und Porzellanwaren der Baaderswitwe Marie Fetzer
  • Zahnatelier des Baaders Wilhelm Lackner (1901 - ?)
  • Fa. Cröner Rothenburg (? – 15.12.1924) vermutlich Elektrogeschäft
  • Elektrogeschäft der Familie Schäfer(Demski) ab 15.12.1924 –  1952
  • Bekleidungsgeschäft und später Reinigung der Fam. Hopf

Heute beherbergt der Turm die Vereinsräume des „Landesbundes für Vogelschutz“.

Die „Growagärtli“ und der „Eselgraben“: Heute Karl-Arnold-Straße

Vom Folterturm im Südosten von Uffenheim bis etwa zur heutigen Luitpoldstraße verlief entlang der Stadtmauer der wassergefüllte Stadtgraben, der im Bereich vom Folterturm bis zum Ansbacher Tor noch erkennbar ist.

Der Graben konnte nur über eine Zugbrücke am Tor überquert werden, die bei Bedarf geschlossen werden konnte.

Obwohl der Graben durch den Zufluss über den „Metzgersbach“ mit frischem Wasser gespeist wurde, überzog sich dieses durch das lange Stillstehen in den Sommermonaten mit Algen und der Graben wurde morastig. Der Abfluss in Richtung Gollach wurde nicht umsonst der „Moorenbach“ genannt. Die geringe Strömung führte zudem zu einer enormen Geruchsbelästigung. Schon 1481 ist in einem Bewilligungsschreiben des MG Albrecht Achilles zu lesen, „dass Bürgermeister und Rath die Mittel dafür zu verwenden hatten, die vermoosten Gräben um die Stadt wieder anzurichten und mit Fischen zu besetzen“.

Im Jahre 1742 wurde der Stadtgraben zugeschüttet und auf dem gewonnenen Gelände wurden Gärten angelegt: Die „Growagärtli“ (Grabengärtchen).

Für den Wasserablauf zum Moorenbach wurde jedoch ein vorhandener weiterer Wasserlauf belassen. Dieser Mühlbach führte zur Grabenmühle und zweigte bei der Südseite des heutigen Kolbudyplatzes ab. Er wurde erst während des Turnhallenbaues 1911/12 verrohrt und zugeschüttet.

Schon von alters her führte vom Ansbacher Tor zur „Grabenmühle“  ein Eselsweg an besagtem Mühlbach entlang, um die Getreide- und Mehlsäcke zu transportieren.

Diese ursprüngliche Getreidemühle, spätere Lohmühle (Herstellung pflanzlicher Gerbmittel), wurde wohl um 1870 aufgegeben. Sie stand im Kreuzungsbereich der Luitpoldstraße mit der B 13.

Nach dem Ausbau der „Growagärtli“ zur Straße  wurde diese „Grabengartenstraße“ mit Stadtratsbeschluss vom 07.02.1930 nach dem 1853 in Uffenheim geborenen Professor der Chemie Dr. Karl Arnold umbenannt. Er war der Sohn eines Uffenheimer Apothekers.

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