Stadtjubiläum
675 Jahre Stadt Uffenheim
Der Kabarettist Christoph Maul moderierte den Festabend
Die Stadt Uffenheim feierte in der Stadthalle mit einem abwechslungsreichen Programm 675 Jahre Stadtrecht. Ein Rückblick auf die Geschichte der Stadt war ebenso dabei, wie eine Überraschung für den Bürgermeister. Moderator und Kabarettist Christoph Maul zeigte sich beeindruckt vom hohen Alter der Stadt, die er gut kennt. Manchmal komme sich Bürgermeister Wolfgang Lampe auch so alt vor, scherzte er. Dabei sei Uffenheim eine Stadt der Geschwindigkeit, meinte er mit Blick auf den Rennfahrer Maximilian Götz. Deshalb mahnte er gleich auch Schnelligkeit bei der Festrede und vor allem bei den Grußworten an. Sonst gebe es das Essen erst später. Die Stadt habe keine Kosten und Mühen gescheut, meinte er, um sich aber sogleich zu korrigieren: „Kosten schon, sonst wäre er ja nicht hier.“ Manche Gäste zu begrüßen, hatte Lampe ihm überlassen. So freute sich Maul, dass der frühere Landtagsabgeordnete Hans Herold immer noch unterwegs sei. „Ich glaube, der kandidiert noch einmal. Ich weiß nicht als was, vielleicht als Weinprinz“, vermutete Maul angesichts der zahlreichen Weinhoheiten, die der Einladung von Maienkönigin Lena Jacob gefolgt waren. Seinem Nachfolger im Landtag, Werner Stieglitz, gab Maul mit auf dem Weg, dass er Markus Söder sagen möge, der Hauptfeind sei die AfD, nicht die Grünen. Bekräftigt wurde dies vom Applaus der Gäste. Maul bat auch um Entschuldigung, falls sich durch seine Worte jemand auf den Schlips getreten fühle. „Die Rede hat mein Bruder geschrieben“, meinte er. Das Lachen im Saal bewies, dass diese Geschichte mit Hubert Aiwanger nicht vergessen ist. 15,8 Prozent habe dies den Freien Wählern gebracht, erinnerte Maul. Wenn Aiwanger vier Brüder gehabt hätte, wäre er jetzt Ministerpräsident, rechnete der Kabarettist vor. Von Dr. Robert Herold erfuhren die Gäste Wissenswertes über die Stadtgeschichte. Er zitierte Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl, adaptiert nach August Bebel: „Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten.“
Neun Jahre nach München habe Uffenheim die Stadtrechte bekommen, sagte Herold. Die erste urkundliche Erwähnung Uffenheims sei 1103 im Kloster Hirsau im Rahmen einer Schenkung erfolgt. Im Jahr 1349, während der Regierungszeit von Kaiser Karl IV., wird Uffenheim dann erstmals als Stadt erwähnt.
Herolds Gang durch die Geschichte startete bei den Merowingern, die ab 600 v. Chr. begannen, die Gegend zu besiedeln. Spätestens ab 1025 residierten die Herren von Uffenheim. 1266 traten die Edelfreien von Hohenlohe die Herrschaft über die Lande und Burgen an. Ludwig I. von Hohenlohe, genannt Lutz der Reiche, erhob die Burg Uffenheim zu seiner Residenz und baute die Ansiedlung systematisch in Richtung zu einer Stadt aus. Herold, unterstützt von Norbert Holzmann, berichtete in seinem interessanten Vortrag über viele weitere markante Eckpunkte der Uffenheimer Geschichte bis in die Neuzeit. 2024 dürften die Uffenheimer eine noch nie dagewesene Epoche erleben: „79 Jahre ohne kriegerische Handlungen.“ Wir seien gut beraten, „auf allen Ebenen, politisch, gesellschaftlich im Amt oder ohne Amt und im Sozialbereich alles dafür zu tun, dass dieser Zustand auf demokratische und faire Weise ohne Populismus, uns und unseren Nachkommen erhalten bleibt“, schloss Herold.
Dann kam der Flashmob. Auf „Tage wie diese“ hatte Susanne Holzmann, Chorleiterin des Liederkranzes, das Lied zum Jubiläum umgedichtet. Im Saal und auf der Tribüne standen immer mehr Sängerinnen und Sänger zu den vier Strophen auf. In der letzten sangen sie „Danke, Wolfgang Lampe, für Deine Zeit“. Als Lampe von zwei Mitarbeiterinnen der Stadt auch noch ein Geschenk für sein Engagement bekam, war er sehr gerührt – und sprachlos. Beim von Andreas Dörflein (Klavier) musikalisch gestalteten Festabend gratulierten stellvertretende Landrätin Ruth Halbritter und Dekan Max von Egidy in ihren Grußworten. In seinen Schlussworten erinnerte Bürgermeister Lampe daran, dass in den 675 Jahren die Lage der Menschen in Uffenheim oft schwieriger war, als man sich heute vorzustellen vermag. Dennoch könne man jetzt dieses Jubiläum feiern. Die Herausforderungen von damals seien wohl ähnlich, doch seien sie komplexer und vielfältiger geworden. Lampe nannte den Ausbau der Infrastruktur, die erneuerbaren Energien oder die umweltgerechte Entsorgung des Abwassers als einige der Punkte, mit der sich der Stadtrat heute beschäftige.
Text: Gerhard Krämer
Jubiläumskeks für Uffenheim


Frau Kleinschroth vom Cafe Ritter in Uffenheim hat anlässlich des Jubiläums – 675 Stadtrecht Uffenheim einen Jubiläumskeks bzw. Uffenheim-Taler kreiert. Der Keks ist zwischen den zwei Keksschreiben mit einer Schokoladenganache gefüllt Goldbestäubte Erdnüsse, Blattgoldflitter und Zuckerperlen schmücken den Taler. Die obenauf liegende Oblate ist mit dem Logo für das Jubiläum bedruckt. Der Taler ist ein Dauergebäck und hält sich einige Zeit. Er bietet sich zum Verschenken an. So wird das Jubiläumsjahr auch geschmacklich ein Genuss.
Ein Messer zum Stadtjubiläum - Klingenblatt zeigt eine Silhouette von Uffenheim


Die Silhouette von Uffenheim ziert das Klingenblatt eines Vespermessers, das das Haushaltswarengeschäft Geuder in Uffenheim speziell für das Stadtjubiläum hat anfertigen lassen. Die Idee dazu hatte Geschäftsinhaberin Stefanie Geuder-Horn, die so ein Messer schon seit langem machen lassen wollte. 650 Jahre Stadt Uffenheim und 50 Jahre Verwaltungsgemeinschaft waren dann der Auslöser, das Projekt endlich anzugehen. Zu sehen sind auf dem Messer markante Gebäudeansichten, unter anderem die Kirchen oder der Würzburger Torturm. Nachdem es nun schon zum Jubiläum den Uffenheim-Taler des Café Ritter gibt, ein süßes Gebäckstück, kommt nun ein praktisches Teil dazu. Geuder-Horn hat dabei Wert auf Qualität gelegt und sich für die der Schweizer Messermanufaktur „Victorinox“ entschieden, die 390 Stück produziert und auch die Lasergravur umgesetzt hat. Das Messer könne natürlich einfach als Souvenir, als Erinnerung an Uffenheim erworben werden, meint Geuder-Horn. Es könne aber auch in seiner Funktion als Vespermesser verwendet werden. Heißt, man kann sich damit sein Leberwurstbrot streichen oder Gurkenscheiben abschneiden. Seit einigen Wochen ist die Messeredition bei ihr zu bekommen. Mit dem Verkauf ist sie zufrieden: „Es geht ganz gut“. Kürzlich kaufte auch Bürgermeister Wolfgang Lampe sechs Stück. „Schön, dass es die Messer gibt“, findet der Bürgermeister. Es sei ein schönes Andenken, dass man auch praktisch nutzen könne.