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16. Stadtapotheke

Bei dem Gebäude handelt es sich um einen Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg.

Hier ansässige Apotheker der Stadtapotheke waren:

1736 Gründung der Stadtapotheke durch Johann Georg Model

1758 Johann Georg Model junior

1769 Ernst Wilhelm Weinl

1831 Erhard Friedrich Greiner

1851  Georg Friedrich Arnold mit Sohn Karl, dem späteren Professor Dr. Karl Arnold

1859 Karl Friedrich Jergius

1875 Friedrich Georg Wunderlich

1920 Friedrich Karl Wunderlich und Georg Heinrich Wunderlich

1949 Karl-Heinz Szameitat

1954 Hermann Seiter

1975 Gerhard Nussel

2008 Axel Holzmann

1914 wurde von Apotheker Friedrich Georg Wunderlich dem neu gegründeten Heimatmuseum eine Auswahl von Gegenständen geschenkt, die einst in einer Apotheke erforderlich gewesen waren, auf die aber nun verzichtet werden konnte.

Die geschenkte Sammlung aus verschiedenen Epochen der Uffenheimer Apotheke am Marktplatz umfasste diverse Mörser, Destilliergeräte, Waagen, Aufbewahrungsgefäße aus Fayence und Holz sowie einen ausgestopften Raben (eigentlich eine Nebelkrähe) als Symbol der Weisheit.

Friedrich Georg Wunderlich kam 1875 aus Kulmbach in die hiesige Stadtapotheke, seine Söhne Friedrich Karl und Georg Heinrich führten ab 1920 die Apotheke dann weiter. Georg Heinrich Wunderlich wurde 1951 Ehrenmitglied des Museumsvereins, weil er als gewählter Schatzmeister und Kassier die Bestände des Heimat-und Museumsvereins gut durch die Wirren des Zweiten Weltkrieges gebracht hatte.

Wie wir aus der Uffenheimer Häusergeschichte von Dr. Gerhard Rechter wissen, kaufte 1728 ein Apotheker Johann Georg Model das Anwesen Haus-Nr. 120 am Markt, das war damals nur eine Hälfte des heutigen längst vereinigten Anwesens.

Die Eröffnung einer Apotheke soll allerdings erst 1736 erfolgt sein, wenn man der Beschriftung des Schaukastens mit diversen Arzneimitteln und anderer Ingredienzien (wie einer getrockneten „morgenländischen Eidechse“ als Aphrodisiakum) trauen kann.

G. Rechter merkt jedoch unter 1758 an: „war 1732 die Stadtapotheke noch im Rathaus?“, da damals mit einem Besitzerwechsel der Stadtapotheke an den Sohn Ludwig Model noch mit „einem Gewölbe unter dem Rathaus“, also im Untergeschoß, einher geht.

Tatsächlich fand sich in einer der kleineren Holzbüchsen ein überklebtes Etikett auf der Innenseite des Deckels mit der Datierung: 1719.

Es ist durchaus möglich, dass viele Gefäße und Schachteln noch aus dieser ältesten Apotheke im Rathaus stammen, und dann in der – dann vollkommen privat geführte  –  Apotheke am Marktplatz 9 weiterverwendet wurden.

Fest steht weiterhin, dass zumindest einige Spanschachteln noch von Apotheker Georg Friedrich Arnold benutzt wurden, denn als dieser 1859 Uffenheim verließ, hinterließ er in der Schachtel mit „Sulphur crud“(um) = Schwefel einen Brief, der vom Januar 1859 datiert ist, kurz vor seinem Aufbruch aus Uffenheim.

Auch einige Arzneifläschchen mit dem Etikett von Friedrich Arnold sind uns überliefert.

Dieser Friedrich Arnold war übrigens der Vater des berühmten Professors Dr. Karl Arnold, dem eine Straße hier in Uffenheim gewidmet ist.

Geboren ist er hier in Uffenheim 1853, gestorben 1929 an seinem Wirkungsort in Hannover.

Die Apotheke und vor allem die Familie Arnold wurden im Jahre 2009 eingehend in einem  Museums-Vortrag vorgestellt. Ein Begleitbüchlein war erhältlich.

Karl Arnold (* 12. März 1853 in Uffenheim; † 24. Juni 1929 in Hannover) war ein deutscher Chemiker, Mineraloge, Gelehrter, Lehrbeauftragter, Geheimrat, Alpinist, Sachbuchautor und Schriftsteller.

Karl Arnold wurde 1853 als Sohn des Apothekers Georg Friedrich Arnold geboren, der zuvor 1851 in Uffenheim das Anwesen „mit Apotheke“ seines Berufskollegen Erhard Friedrich Greiner „[…] auf dem Marktplatz“ erworben hatte. Als knapp 6-Jähriger zog Arnold mit seiner Familie nach Ansbach, wo sein Vater die dortige Hof-Apotheke und den Titel eines bayerischen Hofapothekers übernommen hatte.

Nach dem Besuch des Gymnasiums begann Karl Arnold 1869 eine Lehre als Apotheker in der Hof-Apotheke seines Vaters und wurde ab 1872 in verschiedenen Apotheken in Zofingen (im Schweizer Kanton Aargau), Hamburg, Frankfurt am Main und Magdeburg tätig.

1875 begann er in München an der dortigen Universität das Studium der Pharmazie. Er erhielt 1876 die Approbation als Apotheker, studierte dann jedoch weitere eineinhalb Jahre: 1877 legte er das Lehramtsexamen für Naturwissenschaften ab.

Chemie und Physik studierte er an der Universität Tübingen und der Universität Heidelberg und bestand 1878 im Alter von 25 Jahren schließlich das Examen als Doktor der Philosophie bei Professor Robert Wilhelm Bunsen, dem er im selben Jahr assistierte.

In der Folge leistete Karl Arnold den Militärdienst als Apotheker und arbeitete dann als Assistent im Chemischen Institut der Königlichen Kreis-Realschule zu Würzburg, dem heutigen Röntgengymnasium.

Zum 1. Mai 1880 begann schließlich seine Tätigkeit an der damaligen Königlichen Tierarzneischule in Hannover, zunächst nur – jährlich bis 1885 verlängert – als Repetitor für Chemie und Physik, mit anfangs „[…] 1500 M. Remuneration (Belohnung), freier Wohnung, Licht und Heizung in der Anstalt“.

In diesen Jahren vertrat Arnold mehrfach den wegen Krankheit wiederholt beurlaubten Lehrstuhlinhaber Karl Begemann.

Nach dem Tode Begemanns wurde Karl Arnold am 8. September 1885 zum Dozenten für Chemie, Rezeptierkunde und Pharmakologie berufen sowie zum Vorsteher der Tierarzneischul-Apotheke. Zudem wurde er als Bibliothekar tätig.

Nachdem die Königliche Tierarzneischule in Hannover 1887 zur Hochschule erhoben worden war, wurde Karl Arnold 1889 Direktor des Chemischen Instituts und war nun als alleiniger Dozent für Chemie verantwortlich.

1890 wurde er schließlich zum Professor berufen.

Nach dem Rücktritt des letzten Hochschuldirektors und Einführung der Rektoratsverfassung an der Hochschule wurde Karl Arnold 1913 zum ersten Rektor der Technischen Hochschule Hannover gewählt. Er nahm das Amt jedoch aus Altersgründen und anderweitiger Inanspruchnahme nicht an.

Die Vorlesungen und Übungen Arnolds wurden äußerst gut besucht. Der bei den Studenten im Allgemeinen beliebte Professor verstand es, das Interesse für Chemie zu wecken und zu erhalten, förderte auch persönlich einzelne begabte Studierende.

Arnold veröffentlichte zahlreiche Artikel in Zeitschriften und Fachbüchern, wissenschaftliche, aber auch populärwissenschaftliche Bücher und andere Schriften bis über sein 50-jähriges Doktorjubiläum und seine Pensionierung hinaus.

Er war 45 Jahre Mitglied des Deutsch-Österreichischen Alpenvereins und zuletzt 1. Vorsitzender der Sektion Hannover.

Die Gemeinde Mallnitz in Kärnten benannte 1888 die Arnoldhöhe nach dem Bergliebhaber. Noch als 76-Jähriger erklomm der emsige und sieggewohnte Geheimrat alpine Bergzüge.

Die Urne Arnolds wurde in einem kleinen Mausoleum beigesetzt, das Arnold zuvor selbst nahe dem damaligen Hannover Haus auf der Arnolds Höhe hatte bauen lassen. Das Mausoleum kann man auch heute noch besuchen.

Dem Gollachgaumuseum Uffenheim hat Arnold per Testament eine wertvolle Schwertersammlung und Messingdosen mit fernöstlichen Schriftzeichen vermacht, die er auf zahlreichen Reisen in viele Teile der Welt gesammelt hatte.

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