24. Goldener Stern
Das Vorgebäude an gleicher Stelle war bis 1685 ein herrschaftliches Brauhaus, später die Tavernwirtschaft „L´Etoile d`Or“ (Goldener Stern).
In den Tavernwirtschaften wurden Bier und Wein sowie kalte und warme Speisen ausgegeben. Ebenso konnte man dort übernachten. Heute bezeichnet man ein solches Haus als Hotel.
Das heutige Gebäude wurde 1769 nach Plänen des Amtskastners Konrad Christoph Jung, dem späteren Justizdirektor, als Gasthaus „Zum Goldenen Stern“ neu errichtet. Es handelt sich um einen Barockbau mit gewalmtem Dach und Gurtgesimsen. Die Rocailles (muschelförmige Ornamentik) an den Fenstern sind bereits kunstgeschichtliche Elemente des Rokokos.
Ein Festsaal befand sich im zweiten Obergeschoss.
Der Ansbacher Lehrer und Dichter Friedrich Wilhelm Güll übernachtete hier häufiger und verfasste dort das Gedicht „Tischgebet“:
„An der Tafel im Gasthaus zum goldenen Stern saßen beisammen viele reiche Herrn…“
Auch das wesentlich bekanntere Gedicht „Das Büblein auf dem Eise“ stammt aus der Feder Friedrich Wilhelm Gülls.
Nach dem Bau der Eisenbahn im Jahre 1864 ließ der Reiseverkehr durch Uffenheim stark nach. Insbesondere spürte das der Goldene Stern, denn seine zahlungsfähigen Gäste blieben aus, weil sie die weit bequemere und schnellere Reise mit der Bahn vorzogen. Das Gasthaus schloss seine Pforten um das Jahr 1870. In den ehemaligen Gasträumen hatte Herr Siegmund Schwarzbart um die Jahrhundertwende ein Konfektions- und Wäschegeschäft eingerichtet, bis er 1905 in das Mantelshaus/Kuglerseck (Luitpoldstr. 1) schräg gegenüber umzog.
Das Haus wurde entsprechend den seinerzeitigen Besitzern auch als „Göllershaus“, später „Currlinshaus“ bezeichnet.