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13. Markgrafenbrunnen

Eine doppelläufige Kirchentreppe umfasst einen Springbrunnen, der einst von zwei kleineren Bäumen eingesäumt war. 1749 zur Zeit seiner Entstehung war solch ein Brunnen eine Sehenswürdigkeit.

Beim Neubau war die Inschrift auf dem Schild an der Wand hinter dem Brunnen in Latein – oder – in Deutsch vorgesehen. Man entschied sich, dem Zuge der Zeit folgend, für die Ausführung in Latein, auch wenn die wenigsten, die hier vorüber gehen, den Text verstehen können.

Regnante  optimo  principe

domino  Carolo  Wilhelmo  Friederico  patre  patriae

sub  auspiciis  domini  Christiani  Philippi Friederici  Baron de  Seckendorff

scalam cum fonte publicis commodis

tradiderunt praefecti  senatus populique Uffenheimensis

anno salutis

MDCCIL

In deutscher Übersetzung:

„Während der Regierung des besten Fürsten, des Herrn Carl Wilhelm Friedrich, Vater des Vaterlandes, unter dem Oberamte des Herrn Christian Philipp Friedrich, Baron von Seckendorff, haben die Treppe samt dem Brunnen der öffentlichen Benutzung übergeben die Vorstände der Stadt Uffenheim im Jahre des Heils 1749.“

Die Steinmetzarbeit und das Schild, dessen Inschrift leider immer wieder unter dem herabfallenden Wasser sehr gelitten hat, trägt den Fürstenhut und wird links und rechts von je einem schwarzen Adler geschützt; jeder Adler wendet sein Gesicht dem Schild zu und hält seinen äußeren Flügel leicht geöffnet.

Schnabel und Fänge waren einst reich vergoldet. Nach oben rechts entwinden sich dem Relief eine Hopfenrebe mit Dolden und links ein Palmenwedel, der aber auch eine Korn- oder Weizenähre darstellen könnte.

Zum Schutz gegen Frost wurde schon früher der Brunnen im Winter abgestellt und mit Brettern eingehaust.

Bürgermeister Karl Naffz ließ den Markgrafenbrunnen 1841 umfassend renovieren, wie die Inschrift unter dem Wappenensemble bezeugt:

Restauravit         MDCCCXXXXI

Praefectus          C . RR . Naffz

Er war am 01.01.1837 Bürgermeister der Stadt Uffenheim geworden und stand dieser bis 05.12.1842 vor.

Dem Zerfall nahe erfolgte die vorletzte Renovierung im Jahre 1965/1966, die letzte Restauration dann unter Bürgermeister Georg Schöck 2011  (Hinweis am Brunnenprospekt rechts unten).

Eingefasst ist dieser Brunnen mit einem sehr schön gefertigten, kunstvoll ausgeführten Gitter, das an den inneren Seiten der Treppen hinauf zur Plattform führt. Es wurde gefertigt von den Uffenheimer Kunstschmieden Johann L. Bunz und Christoff L. Schäuerlein.

Die Planung des Brunnens erfolgte von Johann David Steingruber, ausführender Steinmetz war Reingruber, beide aus Ansbach.

An der Eingangstüre zum Brunnen an der Straße ist in einem Umlauf in geschmiedeten Buchstaben zu lesen:

Honi soit qui mal y pense

In Deutsch:                   

Verhöhnt (oder entehrt oder ein Schuft) sei wer Arges dabei denkt.

Dieser Wahlspruch des Hosenbandordens umschließt die kunstvoll verschlungenen und verbundenen drei Anfangsbuchstaben vom Namen des Markgrafen C W F, also Carl Wilhelm Friedrich.

Dieselben drei Buchstaben sind oben auf der Plattform im Gitter noch einmal einzeln als Schmuck in der Füllung zu finden.

Der Hosenbandorden war 1348 vom englischen König Eduard III. gestiftet worden.

Es wird erzählt, König Eduard III. habe auf einem Hofball, als seiner Geliebten, Catherine Grandison, der Gräfin Salisbury, das linke, blaue Strumpfband aufging und zu Boden fiel, dieses rasch aufgehoben und dabei zufällig das Kleid der Gräfin mit angefasst und etwas angehoben.

Umstehende haben darüber spöttisch gelächelt und sich sogar scherzhafte Anmerkungen erlaubt, wodurch die Gräfin sich gekränkt fühlen musste.

König Eduard III., entrüstet über dieses taktlose und boshafte Gebaren und zur Genugtuung für seine Geliebte sowie zum Beweis für die Reinheit seiner Handlung, rief laut:

Verhöhnt (oder entehrt oder ein Schuft) sei wer Arges dabei denkt.“

Überdies werde ich dieses blaue Band noch zu solchen Ehren bringen, dass die, welche heute darüber gespottet haben, sich noch glücklich schätzen werden, es tragen zu dürfen“.

Bald darauf im Jahre 1348 wurde von ihm jener Orden vom blauen Hosenband gestiftet, der zum vornehmsten englischen Orden geworden ist. Einschließlich des Königs kann er nur von weiteren 24 der ersten englischen Adeligen getragen werden, weil er außer dieser Zahl nur von Prinzen des königlichen Hauses getragen wird und auch heute noch nur an regierende ausländische Monarchen verliehen wird.

Der Orden des blauen Hosenbandes, der Orden des Heiligen Georg von England, hochedler Orden vom Hosenbande ist der exklusivste Orden des Vereinigten Königsreiches und einer der angesehensten Orden Europas.

Bis heute fungiert er als höchster Ritterorden des Vereinigten Königreichs, vor dem schottischen Distelorden und dem nicht mehr verliehen Orden von St. Patrick, jedoch nach dem Victoria-Kreuz und dem Georgs-Kreuz als Ehrenzeichen für höchste Tapferkeit.

Das Zeichen des Ordens ist ein blaues Samtband mit dem golden eingestickten Wahlspruch an einer goldenen Schnalle.

Es wird von Herren unter dem linken Knie, bei Damen am linken Oberarm getragen. Weitere Insignien des Ordens sind die Ordenskette und der Bruststern mit dem Sankt-Georgs-Kreuz.

Wie kommt nun dieser Wahlspruch des englischen Hosenbandordens an einen Brunnen in Uffenheim?

1749 bekam Carl Wilhelm Friedrich als regierender Markgraf von Brandenburg-Ansbach diesen Orden verliehen von seinem Onkel, dem englischen König Georg II., der mit Wilhelmine Caroline von Ansbach verheiratet war.

Sie war eine Schwester zu Markgraf Wilhelm Friedrich, dem Vater von Carl Friedrich Wilhelm.

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